(Nach einer Erzählung von Ernst Pretterhofer)
Im November werde ich alljährlich vom Jagdfieber auf Meister Reineke und G r i m b a r t erfasst. Warm bekleidet und voll Zuversicht machte ich es mir auf dem Schüttboden eines Stadels bequem. Der aufkommende Mond erhellte die Nacht. Nach einiger Zeit schob sich eine Rehgeiß mit ihrem Kitz aus dem Wald. Scheinbar grundlos sprang sie plötzlich ab und das Kitz folgte ihr. Fünf Minuten später erschienen drei Frischlinge und begannen am Maisacker zu brechen. Leider hatte ich dafür nicht die richtige Waffe dabei und so schlich ich mich zurück zum Auto, um ein Gewehr mit einem passenden Kaliber zu holen. Als ich zurückkam, waren die drei Schwarzkittel noch immer am Feld. Kurz danach quittierte ein Frischling meine Kugel. Nach einiger Zeit ging ich zum Anschuss und fand im Raureif Lungenschweiß. Mit der Wärmebildkamera konnte ich das Stück kurz nach dem Waldrand entdecken. Nach diesem Weidmannheil meinte mein langjähriger Jagdkamerad Fritz: „Beim Jagern ist alles möglich.“